Kopierpapier für alle! Wie eine gemeinsame Bestellplattform die Beschaffung in der Zukunftsregion Rupertiwinkel nachhaltiger machen soll

06. März 2023

Die Kommunen der ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel haben mit dem Technologie Campus Grafenau bereits in der vorangegangenen Phase des Projekts „Digitales Alpendorf“ das Konzept „Nachhaltige, interkommunale Bestellplattform“ entwickelt. Aktuell nimmt die Idee immer mehr Gestalt an. 

 

Kathrin Ziegler ist für die Umsetzung der Beschaffungsplattform verantwortlich. Die studierte Ökologin und nachhaltige Ressourcenmanagerin koordiniert seit Juni 2022 in den sieben ILE-Kommunen Fridolfing, Kirchanschöring, Petting, Taching am See, Tittmoning, Waging am See und Wonneberg die kommunale Entwicklungspolitik. Ihre Aufgabe ist es, wirksame Maßnahmen in der kommunalen Entwicklungspolitik einzuführen. Gleichzeitig versucht sie neue Initiativen zur Umsetzung der Agenda 2030 anzustoßen. In diesem Plan, der im Übrigen für alle Staaten dieser Welt gilt, hat sich die Weltgemeinschaft 17 globale Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt.

 

Aktuell kümmert sich die Koordinatorin kommunaler Entwicklungspolitik – so Kathrin Zieglers offizielle Bezeichnung – um drei Projekte. Ein Teil ihrer Arbeit besteht darin, die ILE als Fairtrade-Region auszeichnen zu lassen. „Wir sind eine Welt, in der es leider noch ziemlich ungerecht zugeht“, gibt die Nachhaltigkeitsexpertin zu bedenken. Ein erster Schritt sei daher, das Bewusstsein für den Fairen Handel in der Region unter dem Motto „global denken – lokal handeln“ zu stärken. Eine weiteres Aufgabenfeld ist der Aufbau einer Entwicklungskooperation mit einer Kommune des Globalen Südens, wodurch deren Einwohner bei der Planung und Durchführung von sinnvollen Nachhaltigkeitsmaßnahmen unterstützt werden sollen. 

Drittens kümmert sich Kathrin Ziegler um die nachhaltige interkommunale Beschaffungsplattform. Die Koordinatorin erklärt die Motivation dahinter: „Bislang organisierte jede Kommune selbst die Beschaffung wie beispielsweise Büroartikel oder Kopierpapier. In Zukunft sollen die Bestellungen gemeinschaftlich erfolgen. Dadurch wird die Beschaffung nachhaltiger und öko-fairer und gleichzeitig sparen die Kommunen nicht nur Kosten, sondern auch Zeit.“ Zusammen mit dem Technologie Campus Grafenau der Technischen Hochschule Deggendorf sowie mit externen Experten erarbeitet sie eine digitale nachhaltige Beschaffungsplattform. Ende 2023 sollen Verwaltungen dann erste Produktgruppen bestellen können. Das zumindest ist der Plan. 

 

Kathrin Ziegler stammt ursprünglich aus Fridolfing. In den letzten 25 Jahren ist sie viel herumgekommen in der Welt. Sie lebte in München, Salzburg, Italien, Spanien und in Mittelamerika. Jetzt ist sie wieder angekommen in ihrer alten Heimat. Angekommen ist sie auch in ihrer neuen Aufgabe. Das merkt man sofort, wenn man ihr zuhört. Sie sprüht vor Ideen und brennt regelrecht für ihre Projekte. Am meisten jedoch haben es ihr die Menschen angetan: „Ich bin beeindruckt und begeistert von der Vielfalt des Engagements hier und von den zahlreichen wunderbaren Menschen, die sich auf unterschiedliche Weise für Entwicklungszusammenarbeit einsetzen.“ 

 

Gefördert wird Kathrins Zieglers Stelle durch die „Engagement Global GmbH“ im Rahmen des „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“-Programms mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).